Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 Wir möchten Jesus sehen 5 Unsere Nachfolge zwischen Heimgang und der Wiederkunft Jesu 13 Das Geheimnis der Gemeinde Jesu Christi 21 Die Gemeinde Jesu Christi ist ein Bau 31 Er der Meister, wir die Brüder 40
Vorwort Pfarrer i.R. Lienhard Pflaum, der Mitbegründer und langjährige Vorsitzende des früheren Vereins zur Förderung biblischer Unterweisung und Orientierung e.V., hatte als Mitglied der Redaktion der christlichen Quartalsschrift »Aufblick und Ausblick« in den ersten acht Jahren seit 2006 22 Artikel für diese Zeitschrift verfasst. 17 davon wurden bereits im noch antiquarisch verfügbaren Buch mit dem Titel »Der feste Grund unseres Lebens« gedruckt. Bis zuletzt ruhte die Arbeit des 2018 heimgegangenen Verfassers nicht: Es entstanden weitere fünf biblisch-glaubensstärkende Betrachtungen, die in Erinnerung an sein gesegnetes Wirken mit diesem Büchlein nachgedruckt werden. Alle fünf Beiträge befassen sich mit Jesus Christus, dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Ihm getreu nachzufolgen, ist das große Thema des Autors. Er, Jesus, ist unser Meister, auf ihn müssen wir schauen: als Einzelne, aber auch als Gemeinde. Ihm gilt es, alle Ehre zu erweisen. Wir danken unserem Herrn Jesus Christus für den Einsatz von Pfarrer Pflaum, für sein Lebenswerk. Möge diese Schrift den Lesern ein Segen sein. Manfred Michael
Wir möchten Jesus sehen »Es waren einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Passahfest. Die traten zu Philippus und sprachen: Herr, wir wollen Jesus gerne sehen.« (Johannes 12, 20–21) Wer waren diese Griechen? Unter Alexander dem Großen wurden griechische Kultur und Sprache weit verbreitet. Diese Griechen kamen aus der durch Philosophen und Götter geprägten, heidnischen Welt. Sie waren mit dem jüdischen Glauben bekannt geworden; denn Synagogen gab es auch außerhalb des Landes Israel. Sie entschlossen sich, diesen Glauben anzunehmen und wurden Proselyten, (»Hinzugekommene«) oder auch Halbproselyten. Nun zogen sie mit anderen Festpilgern zum Passahfest nach Jerusalem. Es war für sie ein besonderes Erleben, im Tempel die Gottesdienste des Herrn, des einzig wahren, lebendigen Gottes, zu feiern, ihn anzubeten, zu loben und zu preisen. Passah war auch für sie ein Höhepunkt mit der Opferung der Lämmer. Es erinnerte und vergegenwärtigte, wie Gott durch das Blut der geschlachteten Tiere das Volk vor dem Verderben bewahrte, aus der Knechtschaft in Ägypten erlöste und Israel ins verheißene Land ausziehen ließ. Auch diese Griechen bewegte wie andere Teilnehmer die Frage, wer Jesus sei. Sie hatten von ihm gehört. Ist er ein Prophet oder gar der verheißene Messias? Sie wollten Klarheit und deshalb Jesus sehen, ihm begegnen, womöglich auch ihn sprechen. So baten sie Philippus: »Herr, wir wollen Jesus gerne sehen.« Als Philippus diese Bitte Jesus überbrachte, antwortete der Herr: »Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.« Dachte er an den Propheten Jesaja (53, 10–11) »Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des Herrn Plan wird durch ihn gelingen«? Dann können auch diese Griechen sein Eigentum werden. Es waren suchende Menschen. Ihre heidnische Religion und so auch ihr Leben befriedigten sie nicht mehr. In Israel fanden sie den wahren Gott. Und nun begegneten sie dem Messias, dem Erretter. Wir möchten Jesus sehen! Sollte dieser Wunsch nicht auch in unseren Herzen brennen? Wir dürfen Jesus sehen Jesus zu sehen und mit ihm zu gehen, gibt unserem Leben eine neue Ausrichtung. Entscheidend ist, dass wir wiedergeboren sind: »Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur [Schöpfung]; das Alte ist vergangen; siehe, Neues ist geworden.« Gott kann aber auch Menschen zunächst die Augen für Jesus öffnen und sie dann zum neuen Leben führen. Wir sollen Jesus sehen Der Apostel Paulus hatte in seinem missionarischen und seelsorgerlichen Dienst ein besonderes Anliegen. Es gilt auch für uns heute und in Zukunft. Den Gemeinden in Galatien, die von einem Rückfall in die Werkgerechtigkeit bedroht waren, schrieb er tief besorgt und ermahnend: »O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Jesus Christus vor die Augen gemalt war als der Gekreuzigte? Meine lieben Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne.« (Galater 3, 1; 4, 19) Sein Grundsatz war: »Wir predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit.« (1. Korinther 1, 23) Dazu malte er mit...